Serien, Spaß, Telenovelas….egal, wie man es nennt: sie sind beliebt und eignen sich zu kontroversen Diskussionen und Unterhaltungen. Und sie geben Einblicke in das Leben und die Haltung der „Anderen“.
Seit kurzem bietet uns ZDFneo die Serie „Sylvia’s CATS“, die sich rund um das „CATS“, ein Bordell in Belgien mit Fensterprostitution, Bar und Zimmern, sowie unterschiedliche Geschichten und Schicksalsschläge rankt.
Die Story beginnt, als sich Sylvia von ihrem Ehemann trennt, aus ihrem bisherigen Luxusleben aussteigt und daraufhin tatkräftig die Chance ihres Erbes ergreift, indem sie das CATS übernimmt und Bordellinhaberin wird.
Die Einbettung der Geschichten in die Prostitutionslandschaft wäre an sich schon ein Knaller, aber die wenigen Folgen, die ich bisher in der Mediathek gesehen habe, zeugen von erstklassiger Recherche oder Insiderwissen und spiegeln so amüsant, tiefsinnig und nachdenklich den Alltag der Sexarbeiter*innen, der Kunden und der Betreiber*innen im Bordell wider.
So beklagt z.B. Cindy einen „Abfall ihrer Professionalität“, weil ein Kunde beim Liebesspiel gestorben ist, ein Anderer unverschämt den Service ausreizt und nicht genug bekommen kann (er wird schließlich rigoros von Sylvia rausgeschmissen). Und natürlich verliebt sie sich in einen Kunden, glaubt dessen Liebesschwüren, um ihm dann mit Frau und Kind zu begegnen – Geschichten wie im wahren Leben! Wenn es sich auch nur um eine TV-Serie handelt, so ist sie doch bestens geeignet, über das Leben und die Arbeit von Sexarbeiter*innen und über die Prostitution an sich aufzuklären.
Kritik aus dem Tagesspiegel:
„Trotzdem zeigen die Regisseure Menschen, ohne deren Tätigkeit – wie sonst so oft in der Realität – zu tabuisieren oder zu stigmatisieren. Dem Publikum wird ein Blick hinter die Kulissen einer Welt geboten, die eben nicht nur aus frivoler Lust und Orgasmen besteht.“