Newsletter Nr. 2 – 15.10.2019
Liebe Freund*innen, Mitwirkende, Unterstützende und Schwarmkunstfans,
Strich / Code / Move in Berlin und Hannover liegen hinter uns und einige unsere Eindrücke möchten wir gern mit euch teilen:
Wir schwärmen für Schwarmkunst.
Was genau die Preisetiketten mit Sexarbeit zu tun haben, wie die Schamhaarspende zu verstehen ist, ob man/frau/mensch einen Wohnwagen als ‚Lovemobile‘ bezeichnen kann – all das und vieles mehr liegt im Auge des Betrachters. Schwarmkunst öffnet das Herz und den Verstand und lässt Menschen über diese und andere Fragen ins Gespräch kommen. Das zu erleben, war einfach toll! Danke an Kerstin und alle anderen Schwarmkünstler*innen!
Ihr alle seid ein großartiger Charme-Schwarm!
Künstler*innen, Sexarbeiter*innen, queer/feministischen Aktivist*innen, Sozialarbeiter*innen … einfach allen, die mitgewirkt haben: Ohne euch wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Vielen Dank!
Das Thema Prostitution ist vielleicht doch gar nicht soo kontrovers?
Von vielen Besucher*innen haben wir sehr positives Feedback bekommen. Mechthild Eickel, die in Berlin und Hannover dabei war: „Mich beeindruckt besonders, dass die Leute, wenn sie in den Wagen kommen, an der Geschichte der Sexarbeit sehr interessiert sind, auch wenn sie bis dahin sehr wenig davon gehört haben. Ich habe kaum welche erlebt, die den Kopf geschüttelt oder etwas Negatives gesagt haben, sondern die meisten sagten: ‚Ich find’s toll, das zu erfahren‘. Auch diese Aktion der Kampagne „Sexarbeit ist Arbeit. Respekt!“ finden die meisten gut.“ Danke an alle Besucher*innen, die diese Aufgeschlossenheit weitertragen!
Sexarbeiter*innen brauchen keine Beschützer*innen sondern Rechte.
Alt, jung, Migrantin, ‚Deutsche‘, dick, dünn, Straßenstrich, Escort, Tantra, BDSM, Sexualassistenz … Die Sexarbeiter*innen, die am Wagen „Ask a Sexworker“ selbstbewusst, geduldig und stolz auf ihre Arbeit Fragen zu ihrem Arbeitsalltag beantwortet haben, waren so verschieden, wie es Sexarbeiter*innen nun mal sind. Aber alle schilderten Erfahrungen mit Stigmatisierung und sind wütend über das entmündigende ProstituiertenSchutzGesetz, denn dieses Gesetz stigmatisiert, kontrolliert und bevormundet unter dem Vorwand Sexarbeiter*innen würden Schutz brauchen. Diese fordern aber Rechte und Respekt! Danke an alle Sexarbeiter*innen, die ihre Erfahrungen geteilt haben!
Prostitutionsgegner*innen meiden das Gespräch.
Von scharfer Kritik an unserer Aktion wissen wir nur aus der Presse oder durch Kritzeleien, die bei Nacht auf dem Washingtonplatz hinterlassen wurden. Schade, sie hätten sich bei Strich / Code / Move informieren können, wie Prostituierte ihre Forderung nach einem ‚Sexkaufverbot‘ nach dem ‚Schwedischen Modell‘ einschätzen. Diese Forderung wird in einem von Leni Breymaier gegründeten parlamentarischen Arbeitskreis diskutiert werden. Er startet am Dienstag, dem 15.10.2019. Deshalb werden wir unsere Sicht auf einer Kundgebung zu diesem Termin öffentlich mitteilen.
Wie geht’s weiter? Eine gute Neuigkeit können wir euch schon verraten: Strich / Code / Move wird sehr wahrscheinlich nächstes Jahr weiter schwärmen: Madonna e.V. will die Aktion nach Bochum holen. Dafür brauchen wir euch, denn noch immer fehlt uns Geld für das wichtige Projekt Strich / Code / Move. Der Verein move e.V. hat einen Teil der mit der Kunstaktion verbundenen Kosten mit Hilfe von Privatkrediten vorfinanziert, die wir bisher nicht zurückzahlen konnten. Darum bitten wir dich um deine Mithilfe. Werde Teil des Schwarms: Sexarbeit ist Arbeit. Respekt! |
JETZT SPENDEN! |
Mehr über aktuelle politische Entwicklungen und andere News zum Thema Sexarbeit findet ihr übrigens auch auf unserem Blog. Teile diese Seite gern mit Freund*innen, Kolleg*innen und Interessierten. Lasst uns den Schwarm gemeinsam noch größer machen!
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Auf ein baldiges Wiedersehen – Herzliche Grüße!
Euer Strich / Code / Move Team